Im Zuge des Umschuldens eines Kredits ist es möglich, ein oder verschiedene Darlehen abzulösen, indem ein neuer Kredit mit günstigeren Zinsen in Anspruch genommen wird. Abhängig von der jeweiligen Höhe und der Art des vorhandenen Kredites ist es möglich, so zukünftig viel Geld zu sparen.
Diejenigen, die sich dazu entscheiden, einen Hauskredit umschulden zu lassen, können daneben jedoch auch ihre finanzielle Situation besser im Blick behalten, da sie nicht mehr viele kleinere Darlehen überschauen müssen, sondern sich lediglich um ein einziges Darlehen kümmern müssen.
In welchen Fällen die Umschuldung eines bestehenden Kredites besonders zu empfehlen ist, erklärt der folgende Beitrag.
Umschuldung für günstigere Zinsen
Lohnenswert ist die Umschuldung eines Kredites natürlich in allen Fällen, in denen der Abschluss eines neuen Darlehens mit einem Kostenersparnis einhergeht. Dabei sind jedoch stets sämtliche Kosten, die mit dem bestehenden und dem neuen Kredit verbunden sind, zu berücksichtigen.
Durch die Bank darf allerdings die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung in Rechnung gestellt werden, da der laufende Kredit vor seinem eigentlichen Auslaufen gekündigt wird. Ob diese Gebühr veranschlagt wird, hängt allerdings stets von den individuellen Vereinbarungen im Kreditvertrag ab.
Die Vorfälligkeitsentschädigung
Die Vorfälligkeitsentschädigung richtet sich dabei prozentual nach der noch bestehenden Restschuld. Dies wird durch die EU-Verbaucherkreditrichtlinie geregelt, welche für alle Darlehen gilt, deren Abschluss nach dem 10. Juni des Jahres 2010 vorgenommen wurde.
Falls das vorhandene Darlehen noch eine längere Laufzeit als zwölf Monate vorzieht, darf die Vorfälligkeitsentschädigung maximal ein Prozent der noch ausstehenden Restschuld des Kredites betragen. Falls der Kredit nach weniger als den zwölf Monaten auslaufen sollte, beträgt die Entschädigungshöhe sogar nur maximal 0,5 Prozent.
Allerdings spricht nicht nur das aktuelle Niedrigzinsniveau dafür, einen bestehenden Kredit umzuschulden. Eine Umschuldung kann nämlich auch in Fällen durchaus empfehlenswert sein, in denen sich die Einnahmesituation des Kreditnehmers verbessert hat. Bleiben die Ausgaben auf dem gleichen Niveau, steigen jedoch die Einnahmen, lässt sich von einer optimierten Bonität sprechen.
Die Zinsen, die für einen Kredit fällig werden, reduzieren sich allerdings mit steigender Bonität. So lässt sich mit einer Umschuldung ebenfalls viel Geld im Bereich der Zinsen einsparen, denn bei einer Umschuldung wird stets ein vollkommen neuer Kredit abgeschlossen. Damit geht auch einher, dass sämtliche Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die monatliche Ratenhöhe und die Laufzeit, neu verhandelt werden können.
Unabhängig davon, ob der Kredit in einer kürzeren Zeit zurückgezahlt werden soll oder mehr Zeit für die Kredittilgung gewünscht wird, besteht die richtige Lösung somit in einer Umschuldung des bestehenden Darlehens.
Praxisbeispiel für die Ersparnis einer Umschuldung
Beträgt der Effektivzins bei dem vorhandenen Kredit beispielsweise jährlich 2,5 Prozent, ist eine Umschuldung bereits dann zu empfehlen, wenn für das neue Darlehen ein jährlicher Effektivzins von 2,3 Prozent veranschlagt werden würde.
Im ersten Moment mag dieser Unterschied womöglich sehr klein scheinen, allerdings können dabei mehrere tausend Euro eingespart werden, auch, wenn der Unterschied hinter dem Komma nur wenige Prozentprunkte beträgt. Ist der Sollzins etwa um 0,3 Prozent geringer, können bei der Zinszahlung über die gesamte Kreditlaufzeit gerechnet zum Beispiel bereits 2.486,54 Euro eingespart. Zu berücksichtigen sind in der Rechnung jedoch auch die Kosten, die für die Umschuldung selbst anfallen.