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Vorsicht Kostenfalle: Anwälte und Inkassohilfen

28. August 2024

Die Konfrontation mit einer Zahlungsaufforderung kann stressig und überwältigend sein, insbesondere wenn man der Meinung ist, dass die Forderung ungerechtfertigt ist. In solchen Situationen suchen viele Menschen Unterstützung bei Inkassohilfen oder Anwälten. Doch genau dort lauern potenzielle Kostenfallen, die die finanzielle Situation zusätzlich belasten können. Hier werden einige der Risiken

Mahung Inkasso

Die Konfrontation mit einer Zahlungsaufforderung kann stressig und überwältigend sein, insbesondere wenn man der Meinung ist, dass die Forderung ungerechtfertigt ist. In solchen Situationen suchen viele Menschen Unterstützung bei Inkassohilfen oder Anwälten. Doch genau dort lauern potenzielle Kostenfallen, die die finanzielle Situation zusätzlich belasten können. Hier werden einige der Risiken, die mit der Beauftragung solcher Dienstleister verbunden sind, beleuchtet.

Wie kommt es zu einer Zahlungsaufforderung?

Zu einer solchen Forderung kommt es in der Regel, wenn eine Person oder ein Unternehmen eine Rechnung nicht bezahlt hat und der Gläubiger versucht hat, die Zahlung ohne Erfolg einzutreiben. Falls die Mahnungen ebenso erfolglos bleiben und die Zahlung weiterhin aussteht, kann der Gläubiger beschließen, ein Inkassounternehmen zu beauftragen. Das Inkassounternehmen übernimmt dann die Aufgabe, die offenen Forderungen einzutreiben. Dafür wird häufig eine Provision oder eine Gebühr vereinbart, die der Schuldner zusätzlich zur eigentlichen Forderung zahlen muss. Wenn das Inkassounternehmen sich das erste Mal an den Schuldner wendet, erhält man beispielsweise eine vorgerichtliche Zahlungsaufforderung von Culpa Inkasso. Hier wird der Schuldner über die offene Forderung informiert und zur Zahlung aufgefordert.

Verlockung mit vermeintlich günstigen Angeboten

Viele Inkassohilfen und Anwaltskanzleien werben mit attraktiven Pauschalangeboten oder niedrigen Stundensätzen und ködern damit aufgewühlte Schuldner, die gegen das Inkassounternehmen vorgehen wollen. Auf den ersten Blick mögen diese Angebote verlockend erscheinen, doch häufig sind die tatsächlichen Kosten weitaus höher. Dies liegt daran, dass die beworbenen Preise meist nur für einen begrenzten Leistungsumfang gelten. Weitere Schritte, wie die Vertretung vor Gericht oder das Einlegen von Rechtsmitteln, werden dann zusätzlich berechnet. Bevor man einen Vertrag abschließt, sollte man deshalb unbedingt auch das Kleingedruckte lesen und sich genau darüber informieren, welche Leistungen im Preis inbegriffen sind. Es ist ratsam, sich ein schriftliches Angebot mit einer detaillierten Auflistung der Kosten geben zu lassen und im Zweifelsfall Rückfragen zu stellen.

Zu solchen Zusatzleistungen, die zu Beginn nicht klar kommuniziert werden, können beispielsweise Telefonate, schriftliche Auskünfte, oder das Einholen von Informationen gehören. Besonders problematisch ist, dass solche Kosten oft erst nachträglich in Rechnung gestellt werden, wenn der Kunde sich bereits in einer vertraglichen Bindung befindet.

Erfolgsabhängige Vergütung

Einige Dienstleister bieten eine erfolgsabhängige Vergütung an, bei der der Kunde nur dann zahlen muss, wenn die Forderung erfolgreich abgewehrt wird. Was auf den ersten Blick fair und risikoarm klingt, kann in der Praxis jedoch teurer werden als gedacht. Der Grund: Die Erfolgsaussichten werden zu hoch bewertet, und die daraus resultierenden Gebühren können beträchtlich sein. Manchmal ist eine pauschale Vergütung am Ende günstiger, auch wenn das finanzielle Risiko zunächst höher erscheint.

Inkassohilfen vs. Anwälte

Inkassohilfen und Anwälte bieten ähnliche Dienstleistungen an, unterscheiden sich jedoch in ihren Kostenstrukturen und Kompetenzen. Während Inkassohilfen oft günstiger sind, verfügen Anwälte über eine umfassendere rechtliche Ausbildung und können ihre Mandanten in einem Rechtsstreit besser vertreten. Der Preisunterschied kann aber erheblich sein und in manchen Fällen sind die Leistungen von Inkassohilfen ausreichend. Bevor man sich für einen Dienstleister entscheidet, sollte man genau abwägen, welche Art von Unterstützung nötig ist. Wenn die Angelegenheit voraussichtlich vor Gericht geht, ist die Beauftragung eines Anwalts sinnvoller. Handelt es sich jedoch um eine weniger komplexe Angelegenheit, kann eine Inkassohilfe ausreichend sein.

Schutz vor unseriösen Anbietern

Leider gibt es in der Branche viele Anbieter, die die Notlage der Menschen ausnutzen und überhöhte Gebühren verlangen oder nicht bereit sind, die versprochenen Leistungen zu erbringen. Solche Kostenfallen zu erkennen, ist nicht immer leicht. Man muss sich im Vorfeld gründlich über den Anbieter informieren. Das bedeutet Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte lesen und die Überprüfung der Mitgliedschaft in einem Berufsverband. Anbieter, die keine transparente Preisgestaltung anbieten oder Druck ausüben zu unterschreiben, sollten vermieden werden. Allgemein kann die Beauftragung von Inkassohilfen und Anwälten in der Auseinandersetzung mit Zahlungsforderungen sinnvoll sein, birgt jedoch auch das Risiko von unerwarteten Kosten. Um in keine Kostenfalle zu tappen, sollten Betroffene die Angebote genau prüfen, sich über die genauen Kosten und Leistungen informieren und unabhängige Meinungen einholen. Transparenz, Sorgfalt und eine gesunde Menge Skepsis sind die besten Mittel, um sich vor finanziellen Überraschungen zu schützen.

Fazit: Was sind die Alternativen?

Oft ist das Einschalten eines Anwalts nicht sinnvoll, selbst wenn man einen zuverlässigen Anbieter finden kann. Bevor man also zu solchen Mitteln greift, sollten alle anderen Möglichkeiten voll ausgelastet werden. Dazu zählt vor allem die Kommunikation mit dem Inkassounternehmen. Dieses ist für den Einzug der Forderungen zuständig, was bedeutet, dass der Schuldner hier die Möglichkeit hat, zu verhandeln. Dabei geht es nicht um die Verminderung des Geldbetrags, sondern vor allem die verschiedenen Möglichkeiten, den Zahlungen nachzukommen. Für viele Personen kann das Zurückzahlen des Geldes eine schwere finanzielle Last sein. Es ist nicht das Ziel des Inkassounternehmens, eine Privatperson oder ein Unternehmen in den finanziellen Ruin zu treiben. Es ist deshalb nicht sinnvoll, diese sofort anzufeinden und die Kommunikation zu verweigern. Im gemeinsamen Gespräch können beispielsweise Ratenzahlungen vereinbart werden. So lassen sich negative Folgen wie ein Schufa-Eintrag und hohe Gerichtskosten vermeiden. Man entscheidet als Schuldner im Prinzip selbst, wie kostenaufwendig und stressig das Inkassoverfahren wird, denn mit proaktiver Kommunikation lassen sich Schritte wie ein Gerichtsverfahren verhindern.