Als Inflation wird indirekt sowohl eine bestimmte Konjunkturphase bezeichnet als auch eine allgemeine Steigerung der Preise. Der Begriff der Inflation ist in der Regel mit einer negativen Entwicklung konnotiert – zurückzuführen ist dies vor allem auf globale und nationale Wirtschaftskrisen der Vergangenheit, in denen der Inflation eine große Bedeutung zukam.
Heute gestalten sich die Inflationsraten jedoch durchschnittlich wesentlich geringer als noch vor einigen Jahrzehnten. Die Folgen einer Inflation werden von den Bürgern oft gefürchtet – doch was steckt eigentlich wirklich hinter dieser wirtschaftlichen Entwicklung? Der folgende Beitrag klärt auf.
Inflation – Wert des Geldes sinkt
Der Ursprung des Begriffs Inflation stammt aus dem Lateinischen und lässt sich mit Aufblähen oder Anschwellen übersetzen. Im wirtschaftlichen Kontext wird von einer Inflation gesprochen, wenn damit eine Teuerungsrate beziehungsweise eine Preissteigerung bezeichnet wird.
In der Praxis bedeutet Inflation jedoch, dass für bestimmte Waren oder Dienstleistungen durch die Inflation stetig höhere Preise gezahlt werden müssen. Der Wert des Geldes fällt geringer aus. Die Inflationsrate wird dabei in Prozent angegeben und heute monatlich oder jährlich gemessen.
So wird die Inflation gemessen
Die Basis für die Messung der Inflation stellt der Verbraucherpreisindex dar, welcher sich auf einen bestimmten Warenkorb bezieht. Dieser beinhaltet die Preise für Dienstleistungen und Produkte, die von einer durchschnittlichen Familie in Deutschland gezahlt werden müssen.
Insgesamt finden sich mehr als 700 verschiedene Dienstleistungen und Waren in dem Warenkorb, die unter anderem aus den Bereichen Bekleidung, Verkehr, Benzin, Lebensmittel, Restaurants und Telekommunikation stammen.
Es wird im Anschluss gemessen, welche Preissteigerungsrate dieser Warenkorb aufweist. Das Ergebnis bildet dann die Grundlage für den Verbraucherpreisindex und die Berechnung der Inflation
Die Gründe für die Inflation
Eine Inflation lässt sich nicht nur auf eine einzige Ursache zurückführen. Vielmehr gibt es eine Vielzahl von Gegebenheiten und Gründen, die eine Inflation begünstigen.
Eine Ursache stellt beispielsweise ein starker Anstieg der Nachfrage dar, sodass die hohe Nachfrage von den Dienstleistern oder den Herstellern nicht vollständig gedeckt werden kann. Dadurch steigen die Preise und die inflationäre Entwicklung nimmt ihren Lauf.
Daneben kann die Inflation jedoch auch von der Angebotsseite angestoßen werden. Dies ist oft dann der Fall, wenn die Hersteller mit höheren Kosten für die Produktion konfrontiert werden, beispielsweise weil die Energie- und Rohstoffpreise steigen.
Die Kontrolle der inflationären Entwicklung
In der Praxis findet durchaus eine Kontrolle der Inflation statt. Für diese stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die angewendet werden können. Die Methode, die früher am häufigsten genutzt wurde, bestand in einer staatlichen Preisbindung. Diese beinhaltet, dass zum einen Löhne eingefroren und zum anderen Höchstpreise definiert werden. Diese Art der Kontrolle wird heute jedoch kaum noch angewandt, da sie sich nicht als sonderlich effektiv gestaltet.
Hinsichtlich der Kontrolle kommt so stattdessen vor allem der Europäischen Zentralbank eine wichtige Rolle zu, da diese die Aufgabe bewältigen muss, die Inflationsrate unterhalb eines Wertes von zwei Prozent zu halten. Die EZB nimmt die Steuerung und die Kontrolle dadurch vor, dass zum Beispiel Staatsanleihen in einem gewissen Umfang verkauft und gekauft oder eine Erhöhung beziehungsweise Reduzierung des Leitzinses realisiert wird. Durch diese Handlung wird die umlaufende Geldmenge durch die EZB beeinflusst, sodass die Inflation idealerweise in die gewünschte Richtung gelenkt wird.