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Penell GmbH

16. Juni 2015

Die Penell GmbH aus dem beschaulichen Ober-Ramstadt bei Darmstadt emittierte 2014 eine Unternehmensanleihe und sorgte für einen echten Wirtschaftskrimi. Die Anleihe-Zeichner müssen den Totalverlust befürchten und die Staatsanwaltschaft Darms

Die Penell GmbH aus dem beschaulichen Ober-Ramstadt bei Darmstadt emittierte 2014 eine Unternehmensanleihe und sorgte für einen echten Wirtschaftskrimi. Die Anleihe-Zeichner müssen den Totalverlust befürchten und die Staatsanwaltschaft Darms

Aber der Reihe nach. 2014 begab die Penell GmbH eine Anleihe (WKN ISIN A11QQ8 / DE000A11QQ82) mit einem Emissionsvolumen von 5 Millionen Euro. Die Schuldverschreibung wurde mit 7.75 Prozent bei einer Laufzeit von fünf Jahren verzinst. Für die Anleger besonders attraktiv: Die Anleihe sollte angeblich mit rund neun Millionen Euro durch den Wert des Warenlagers voll besichert sein.

Doch nur wenige Monate nach der Emission stellte sich heraus, dass der Wert des Warenagers viel niedriger war als angenommen. Nach einem Bericht des Treuhänders sind die Lagerbestände nicht auf wundersame geschrumpft, sondern waren nie in diesem Wert vorhanden. Zahlen und Bilanzen sollen bewusst geschönt worden sein. Schon 2012 soll die Penell GmbH rote Zahlen geschrieben haben. Zwischen April und Dezember 2014 soll ein Verlust in Höhe von fünf Millionen aufgelaufen sein. Das entspricht genau dem Wert der Anleihe. Und noch ein Detail wurde bekannt: die Lagerbestände an Kupfer waren vermutlich nie zur Absicherung der Anleihe vorgesehen, denn sie dienten wahrscheinlich schon der Absicherung eines Bankkredits.

Das alles rief letztlich auch die Staatsanwaltschaft auf dem Plan. Gegen das inzwischen insolvente Unternehmen wird wegen Betrugsverdacht ermittelt.

Auf eine hohe Insolvenzquote im Insolvenzverfahren dürfen die Anleihe-Gläubiger wohl nicht hoffen. Denn Insolvenzmasse ist kaum vorhanden, wurde bei Berichtstermin am 10. Juni 2015 bekannt.

Daher bleibt den Anlegern wohl nur noch Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Zur Durchsetzung ihrer Forderungen können sie sich an einen Fachanwalt im Bank- und Kapitalmarktrecht wenden.

tadt ermittelt wegen Betrugsverdacht.