Ein Blick auf die Entwicklung des historischen Goldkurses offenbart die Ängste der Gesellschaft und die Motivation zur Flucht in stabile Werte. Wenn Menschen das Vertrauen in ihre Regierung verlieren oder wenn Krisen drohen oder anhalten, dann steigt der Goldpreis, ebenso wenn Aktien oder Immobilien Wertverluste erleiden. Damit verhält sich Gold komplett gegensätzlich zu normalen Indizes – und das macht wohl die Faszination aus.
Gold ist quasi eine eigene Währung, die man nicht durch Produktion beeinflussen kann, zudem sind die Goldvorräte begrenzt. Gold ist auch unabhängig vom Preis ein Nachfrageprodukt. Bis es als Realwert im Besitz eines Käufers ist, kann einige Zeit vergehen, denn gewünschte Mengen sind nicht immer überall verfügbar - auch das beeinflusst den Wert von Gold und macht es zu einer eher komplizierten Geldanlage, obwohl beim Käufer meist die Vorstellung herrscht: "Nichts ist einfacher als Gold!"
Bemerkenswert ist, dass der Wunsch nach Gold gerade in den letzten Jahren völlig neue Finanzmarktprodukte geschaffen hat. So bot die inzwischen insolvente BWF-Stiftung (Berlin) Gold zum Kauf an, das sie selbst in einem Tresor lagerte. Im aktuell laufenden Ermittlungsverfahren stellte sich heraus, dass ein Großteil des eingelagerten Goldes nur dünn vergoldete Metallklötze waren, die sogar die Prüfung durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestanden.
Der seit den 80-er Jahren bis zur jüngsten Weltwirtschaftskrise recht stabile Goldpreis stieg mir den Unwägbarkeiten der Krisenjahre ab 2006 bis zu einem historischen Hoch im Jahr 2011, als Gold den dreifachen Wert der Vorjahre erreichte. Das das nicht ewig aufwärts gehen konnte war klar und so hat es auch niemanden gewundert, dass sich der Goldpreis heute wieder auf einem realistischen Niveau eingependelt hat.
Eine Unze Gold kostet heute etwa 1100 Dollar. Immer noch ein guter Wert. Zum Vergleich: Um die Jahrtausendwende galten 300 Dollar lange als Standardwert für die Feinunze. Erst Ende der 70-er Jahre war der Goldkurs stabil über die 200 Dollar-Marke gestiegen.
Die Entwicklung zeigt, das Gold im intelligenten Investment-Mix eine Anlageform für die langfristige Investition ist. Allerdings sollten Käufer daran denken, dass das aktuell immer noch recht hohe Preisniveau z.B. durch ein Erstarken der US-Wirtschaft negativ beeinflusst werden könnte. Gold macht „Plus“ in schlechten Zeiten, geht es aufwärts, dann wird lieber in Aktien oder alternative Geldanlagen investiert. Gold geht auf Sicherheit, nicht auf hohe Rendite.
Wer 2000 Gold eingekauft hatte um es 2012 wieder zu verkaufen hat sicherlich ein gutes Geschäft gemacht. Aber es ist nicht zu erwarten dass sich dieses Szenario wiederholt. Experten wissen: „Es ist nicht wirklich Verlass auf die kaum prognostizierbare Entwicklung!“
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Aktuell gibt eine auffällige Korrelation zur Entwicklung des US Dollars und des Euros zu denken, wobei sich der Goldpreis eng an die Entwicklung des Dollars anpasst, aber auch in Euro gehandelt werden kann.
Wird der Dollar gegenüber dem Euro stärker, dann fällt der Goldpreis und umgekehrt. Aber die sich hier ergebenden Formeln sollten nicht wirklich Basis der Kaufentscheidung sein. Gold ist keine auf Rendite ausgerichtete Anlageform. Dazu ist der Goldkurs zu wenig vorhersehbar. Wer Risiken tragen möchte und in Dollar einkauft, kann kurzfristig akzeptable Gewinne machen. Anleger, die darauf spekulieren, müsse aber auch jederzeit mit finanziellen Einbußen rechnen, ohne dass diese wirklich immer in Gänze vorhersehbar wären. Dabei gilt es nicht nur die Inflationsrate im Amerika, sondern den gesamten Weltwirtschaftsmarkt im Auge zu behalten. Wenn Länder wie Russland, China oder Indien beschließen, ihre Goldreserven aufzustocken, dann stiegt der Preis, aber ebenso gut können große Mengen Golf wieder auf den Markt zurückfließen und den Goldpreis über Nacht nachhaltig beeinflussen.
Was es spannend macht: Der Goldpreis wird von so vielen Faktoren beeinflusst, dass selbst Experten keine sicheren Prognosen wagen. Gerade geht es mal wieder etwas bergab, mal schauen, was morgen ist…
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