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Hypo Alpe Adria

20. März 2015

Die Ereignisse rund um die Kärtner Skandalbank treffen auch Finanzinteressen in Deutschland: Die Commerzbank hält nach eigenen Angaben Anleihen im Wert von 400 Millionen Euro - und dürfte diese wohl abschreiben können.

Der Skandal um die Hypo Alpe Adria schwappt auch nach Deutschland. Allein die Commerzbank hält Anleihen in Höhe von 400 Millionen Euro. Das Geld wird man wohl abschreiben können, denn das Land Österreich will den so genannten Schuldenschnitt durchsetzen und schließt eine Haftung des Landes kategorisch aus.

Informationen zu den Anleihen an der  Hypo Alpe Adria (HGAA) gab es jetzt im Geschäftsbericht der Commerzbank und natürlich auch den Hinweis darauf, dass mögliche Belastungen durch diese Situation in kommenden Quartalen berücksichtigt werden müssen. Das bedeutet nichts Gutes für die Aktionäre: Dividenden rücken in weite Ferne. Die Commerzbank kann sich aktuell nur auf die wertlose auf die Haftungserklärung des Bundeslandes Kärnten verlassen, das aber durch den Skandal selbst so belastet ist, dass hier wohl nichts zu holen sein wird, zumal die Regierung in Wien aktuell alles unternimmt, damit Geschädigte keinen Zugriff auf staatliches Vermögen erlangen. Dabei ist die Commerzbank nicht die einzige Bank, die Hypo Alpe Adria-Anteile hält. Bis Mitte Mai 2016 ist die Anleihe-Rückzahlung offiziell ausgesetzt. Bis dahin will man zumindest die Kapitallücke bei der HGAA-Badbank "Heta" aufklären. Aktuell werden Hypo-Bonds mit 60 Prozent des Nominalwertes gehandelt.

Aktuell: Der Milliardenstreit zwischen der BayernLB und ihrer einstigen Tochter Hypo Alpe-Adria war am 8. Mai 2015 Thema vor dem Landgericht München. Nach rund fünf Monaten Pause wurde der Prozess um die Rückzahlung von 2,4 Milliarden Euro wieder aufgenommen. Die Hypo Alpe Adria wurde zur Zahlung von über zwei Milliarden Euro verurteilt.

Foto von JJ55 (Eigenes Werk) [GFDL oder CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons