Kapitalschutz-Zertifikate sind vermeintlich sichere Kapitalanlagen. Rund 20 % des Investitionsvolumens, das deutsche Sparer aktuell in Zertifikate stecken, landen bei diesen Kapitalanlage-Zertifikaten. Strukturierte Anleihen versprechen zum Ende der Laufzeit zumindest die Rückzahlung von 100 % des Emissionspreises. Renditen werden also risikofrei generiert - aber stimmt das so? Grundsätzlich: Ja! Aber 100 % zurück ist natürlich eine Illusion.
Die Werbeversprechen ähneln sich: Volle Sicherheit und Hoffnung auf anständige Renditen. Verlust oder einen Totalausfall kann es nicht geben. Allerdings: Anleger vergessen oft Ausgabezuschläge und/oder Courtage einzuberechnen. Bedenkt man dann den Verlust z.B. gegenüber einer Geldanlage über das klassische Sparbuch und die Inflationsrate, dann ist doch recht viel Geld verloren, obwohl es unter Strich nach einer "Null-Nummer" aussieht. Die Strategie von Kapitalschutz-Zertifikaten ist allerdings auch grundsätzlich auf Gewinn geeicht. Niemand nutzt diese Anlageform, um sein Geld zu parken. Die Anlage ist geprägt von der Angst vor einem Totalausfall kombiniert mit der Hoffnung nach anständiger Rendite. Aus diesem Betrachtungswinkel machen Kapitalschutz-Zertifikate durchaus Sinn.