Mit der groß angelegten Razzia bei der Infinus AG und deren Mutterkonzern Future Business KG aA (FuBus) im November 2013 kam einer der größten Anlegerskandale der jüngeren Vergangenheit ins Rollen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug. Von einem umfangreichen Schneeballsystem ist die Rede. Fünf ehemalige Manager der Infinus-Gruppe sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Rund 400 Millionen Euro Anlegergelder sollen im Feuer stehen, zirka 25.000 Anleger betroffen sein.
Die Infinus-Gruppe umfasst mehrere Unternehmen. Dazu gehört u.a. der Mutterkonzern Future Business KGaA, Prosavus AG oder die ecoConsort AG. Im Zuge der Ermittlungen gerieten etliche Unternehmen in Schwierigkeiten und mussten Insolvenzanträge stellen, verschiedene Insolvenzverfahren sind inzwischen eröffnet. Anleger müssen hohe finanzielle Verluste befürchten.
Da nicht davon auszugehen ist, dass in den jeweiligen Insolvenzverfahren ausreichend Masse vorhanden ist, um die Forderungen aller Gläubiger zu befriedigen, können die geschädigten Anleger auch Schadensersatzansprüche geltend machen. Diese können beispielsweise durch eine fehlerhafte Anlageberatung oder durch Prospektfehler entstanden sein. Bisher gibt es Anzeichen dafür, dass die Prospektangaben zu verschiedenen Kapitalanlagen fehlerhaft waren.
Sollten sich die Betrugsvorwürfe bestätigen, können weitere rechtliche Möglichkeiten in Betracht kommen. Auf Grund der Komplexität und des Umfangs werden sich die Ermittlungen aber vermutlich in die Länge ziehen.
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