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Imtech

12. August 2015

Der Gebäudeausrüster IMTECH steckt in dicken Schwierigkeiten. Die Deutschland-Tochter stellt am 6. August Insolvenzantrag und der niederländische Mutterkonzern beantragt am 11. August Gläubigerschutz. Die Aktie befindet sich auf rasanter Talfahrt.

IMTECH ist in Deutschland vielen einen Begriff durch die Pannen am neuen Berliner Flughafen geworfen. Doch die sind nur ein Kapitel in einer längeren Reihe von Unregelmäßigkeiten, Sabotage und Korruptionsvorwürfen. Noch immer ermitteln die Staatsanwaltschaften wegen Betrug, Untreue und anderer Vergehen. Ein Kartellverfahren läuft auch noch. Der neue Deutschland-Chef bemühte sich zwar seit Jahren, die Geschäfte in geordnete Bahnen zu lenken. Am Ende blieb ihm aber doch nur der Ganz zum Insolvenzgericht.

Das dürfte auch an den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Konzernmutter in den Niederlanden liegen. Hier versuchte das Unternehmen frisches Geld von den Banken zu bekommen. 150 Millionen Euro seien nötig, die Hälfte sofort, berichtet das Handelsblatt am 12. August. Die Verhandlungen führten nicht zum Erfolg. Am 11. August beantragte IMTECH Gläubigerschutz bei einem Gericht in den Niederlanden. Die deutsche Tochter kann demnach nicht auf finanzielle Unterstützung des Mutterkonzerns hoffen.

Die Geschichte ist bitter für die rund 22.000 Mitarbeiter, die vor einer ungewissen Zukunft stehen, sie ist auch bitter für die Anleger. Die Aktie befindet sich im freien Fall. Ihr Kurs fiel um mehr als 90 Prozent (Stand 12. August 2015).

Anleger können von im Bank- und Kapitalmarktrecht kompetenten Anwälten ihre Ansprüche auf Schadensersatz prüfen lassen.