Die Captura GmbH hat eigentlich attraktive Geldanlagen im Angebot: "Wir realisieren Projekte!" ist z.B. auf der Homepage formulierter Leitsatz des Unternehmens. In letzter Zeit ist man damit allerdings nicht mehr so sehr erfolgreich. In einem aktuellen Schreiben an die Anleger werden diese von der Geschäftsführung aufgefordert, auf eigentlich fällige Auszahlungen zu verzichten. Zahlungsausfälle, das nicht Erfüllen von Verträgen durch Dritte und Verzögerungen bei geplantem Immobilienabverkauf werden als Gründe für einen Liquiditäts-Engpass genannt, der die Captura GmbH an den Rand der Zahlungsunfähigkeit geführt hat.
Den Gang in die Insolvenz wollte man vermeiden. Die Anleger sollen auf anstehende Rückzahlungen und fällige Zinszahlungen verzichten. Der Verzicht sei sogar verpflichtend, wenn durch Erfüllung von Anlegeransprüche eine Insolvenz unumgänglich wird. Die Ansprüche werden ab Fälligkeit gestundet. Da klingt es wenig beruhigend, wenn die Anleger erfahren: "Unser gesamtes Team und alle externen Partner/Berater arbeiten mit Hochdruck daran, die Liquiditätslage, wie. z.B. durch weitere zügige Verkäufe, so zu verbessern, so dass wir innerhalb eines absehbaren Zeitraums wieder wie gewohnt unseren Verpflichtungen vollständig und fristgerecht nachkommen können."
Offensichtlich haben nicht allzu viele Anleger von dem Verzichtsangebot Gebrauch gemacht: Die Captura GmbH meldete am 16. September Insolvenz an.
Unternehmensinformationen:
Die Brüder Marcus Horst Scheffold (48) und Christoph Scheffold (33) haben für die Captura GmbH mehr als 33 Millionen Euro in Form von Inhaberschuldverschreibungen und Nachrangdarlehen eingesammelt. Das Unternehmen wurde 2010 gegründet. Seit dem 16. September 2015 befindet sich die Captura GmbH im Insolvenzverfahren.