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Crassus Germanum GmbH

04. Januar 2016

Die Crassus Germanum GmbH hat bereits Anfang Dezember 2015 einen Insolvenmzantrag gestellt. Dr. Markus Ludczak - Geschäftsführer der CG - hat die Anleger an den PV-Projekten der Gesellschaft darüber am 10.12.2015 informiert.

Geschäftsziel der CG Crassus Germanum GmbH war der Bau von Photovoltaikanlagen, um diese gestückelt interessierten Investoren zum Kauf anzubieten. Die neuen Eigentümer der Anlagen schlossen dann einen Mietvertrag mit der CG Service & Verwaltung GmbH, die die wirtschaftliche Organisation der Anlagen übernahm. Diese Gesellschaft zahlte einen vereinbarten Teil der Stromvergütung als monatliche Miete an die Eigentümer. 

PV-Anlagen wurden gebaut, bzw. projektiert in Brandenburg, Kottenheim, Langenbach, Zisar

Für die Anleger eigentlich eine gute Sache: Man wurde Eigentümer einer Solar-Anlage, ohne sich selbst um den Bau kümmern zu müssen. Die Nachricht von der Insolvenz der Crassus Germanum GmbH ist nun eine weitere schlechte Nachrticht, zuvor hatten Anleger bereits über ausbleibende Mietzahlungen berichtet. Aus welchem Grund die Zahlungsunfähigkeit eintrat ist aktuell schwierig zu sagen.

Auf der eigenen Homepage geht die Gesellschaft offensiv mit der Thematik um. Dr. Markus Ludczak führt aus, dass man nicht mit dem Geschäftsmodell gescheitert ist, sondern an anderen Geschäftspartnern. Hohe Außenstände müssten eingeklagt werden. In der aktuellen Situation bedeute dies, dass man mehr Forderungen als Außenstände habe: "Würden sich unsere ehemaligen Geschäftspartner an die Verträge halten, hätten wir eine ganz saubere Perspektive. So hängen wir aber zwischen Baum und Borke."

Und weiter: "Es tut mir für die Investoren sehr leid. Das ist alles sehr unschön. Ich bin aber durchaus hoffnungsfroh, dass es Chancen für eine Restrukturierung der Unternehmensgruppe gibt. Ich werde jedenfalls sehr eng mit dem Insolvenzverwalter zusammenarbeiten, damit er zügig die richtigen Entscheidungen treffen kann. Ich gehe in diese Gespräche mit völliger Transparenz."

Die Anlage wurde u.a. von der GK Group AG vermittelt, die die Anleger jetzt zur Gründung einer Interessengemeinschaft einlädt (mit Schreiben vom 17. Dezember). Ob die Gründung einer Interessengemeinschaft unter dem Dach einer Vermittlungsagentur der richtige Weg ist, mag intensiv diskutiert werden können. Kapitalschutz.de empfiehlt Anlegern auf jeden Fall die Inanspruchnahme eines versierten Fachanwaltes für Bank- und Kapitalmarktrecht, der jegliche Interessenskonflikte ausschließen kann, da er in aller Regel nur eine Partei im Verfahren vertritt. Dr. Markus Ludczak ist übrigens auch Aufsichtsratsvorsitzender der GK Group AG und damit eines Unternehmens, dass sich "Unabhängige Beratung" auf seine Fahnen schreibt.

Das Amtsgericht Frankfurt führt das Verfahren unter dem Aktenzeichen 810 IN 1355/15 C, auch die weiteren Gesellschaften, die zu 100 % Töchter der CG Crassus Germanum GmbH waren, sind insolvent.

Weitere Daten der Gesellschaft:

CG Crassus Germanum GmbH,
Robert-Bosch-Straße 36, 61184 Karben
AG Frankfurt am Main, HRB 84857
vertreten durch Dr. Markus Ludczak
Karl-Liebknecht-Straße 45, 61184 Karben,

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Prof. Dr. Jan Roth, Stephanstraße 3, 60313 Frankfurt am Main, Tel.: 069/209739-0, Fax: 069/20973929 bestellt.