Grüne Kapitalanlagen sind Investments in Projekte oder Aktien/Zertifikate, die Klimaneutralität garantieren können oder sich an nationalen oder internationalen Standards orientieren. Dabei geht es um Produktionsprozesse, aber auch um die Nutzung von Ressourcen und das Vermeiden von klimaschädlichen Emissionen. Die Gefahr Grüner Investments liegt in der knappen Erprobungszeit zahlreicher Angebote in diesem Bereich und in der unangemessenen Provisionierung für Vermittler. Oft wird Klimaneutralität versprochen, aber letztendich kann das Versprechen nicht eingehalten werden, was sich natürlich auf Wert und Entwicklung solcher Kapitalmarktprojekte auswirkt. Einige Anlageformen gehören zum "Grauen Kapitalmarkt" und sind daher kaum überwacht und kaum zu kalkulieren. Andererseits: Die Zukunft der Kapitalanlage ist "Grün" - davor wollen auch wir uns nicht verschließen.
Inhaltsangabe zum Thema "Grüne Kapitalanlagen":
Grüne Investments - Chancen & Risiken
Klimaschutz und Grüne Kapitalanlagen
Grüne Kapitalanlagen sind der Boom-Markt im Kapitalanlagen-Geschäft: Gehen den Emittenten die Argumente aus, dann ist die Anlage wenigstens noch "Grün". Im Aktienbereich liegen erreichbare Renditen im Bereich von bis zu 5 Prozent. Mit Anleihen oder Nachrangdarlehen sind - bei höherem Risiko - höhere Renditen zu erwarten. Grüne Anlagen werden oft durch freie Vermittler vertrieben, die ein sehr großes Provisions-Interesse haben.
Wer sein Kapital nachhaltig in Grüne Kapitalanlagen investieren will und auf eine gute Rendite aus ist, der scannt den Markt nach den geeigneten Produkten. Viele - vor allem junge - Investoren fügen den Auswahlkriterien ín jüngster Zeir ein wichtiges Argument hinzu: Die Anlage muss "Grün" sein - also nachhaltig und klimaneutral. Treiber dieses Marktes ist der Klimawandel und damit das wohl größte Marktversagen, dass sich der Kapitalismus der Neuzeit grad leistet. Es ist im Grunde paradox: Die Welt geht vor die Hunde und es boomt der Rettungsmarkt. Daher muss man sich über die Zukunft Grüner Kapitalanlagen keine Sorgen machen, solange man sich Sorgen ums Klima machen muss.
Die Sorgen sind da und die Sorgen sind berechtigt und die kognitive Disonnanz in unseren Köpfen sorgt dafür, dass wir durch die Befriedigung eines Grundbedürfnisses nach finanzieller Unabhängigkeit alle Vorsicht fahren lassen und in Kapitalanlagen investieren - nur weil sie "Grün" sind.
Aber: der Markt für Anleihen, grüne Aktien, Anleihen, ETFs oder Nachhaltigkeitsfonds - also allgemein für Grüne Kapitalanlagen - ist sehr unübersichlich. Oft überdeckt der grüne Anstrich Schwächen im Prospekt. Vermittler stürzen sich derzeit auf Grüne Investments, weil es dafür eine dankbare und zum Teil recht unerfahrene Zielgruppe gibt, mit der sich noch sehr gut Geld verdienen lässt. Also: Augen auf beim Investment in Grüne Kapitalanlagen.
Die ersten Grünen Kapitalanlagen waren Anteile am Bau von Windkraftanlagen, Windparks oder regionalen Stromgewinnungsprojekten ab den 1980er Jahren - z.B. die Nutzung von Wasserkraft. Das war noch weit davon entfernt, ein Markt zu sein. Investoren waren überzeugte Pioniere, die das Projekt kannten, vielfach mitarbeiteten und sich sowohl des Risikos, als auch der Chancen bewusst waren.Lange bevor die großen Investoren einstiegen sorgten eben diese ganzen Kleinanleger für einen funktionierenden Auftakt. Dann nahm der Klimawandel breiten Raum ein, und der grüne Markt erweiterte sich um Nachhaltigkeitsprojekte und damit begann das Übel: Viele Formen wie aktuell die insolvente Deutsche Lichtmiete AG rechneten ihren Investoren vor, dass mit ihrem Geld wirtschaftlich und ökologisch Sinnvolles angestellt wird, z.B. die Umstellung großer Beleuchtungsanlagen auf LED. Anleger sollten von den Gewinnen der Umstellung profitieren.
Welche Grünen Kapitalanlagen gibt es?
Der Markt für Grüne Kapitalanlagen st unübersichtlich, denn "Grün" ist noch immer kein eingetragenes Markenzeichen, Gütesiegel oder sonsteine Form der Qualitätsgarantie.Zudem stellt sich die Frage, ob grün und nachhaltig auch gleichzeitig erfolgreich ist. Eigentlich macht nur das Thema die Farbe aus. Als Grün werden Projekte aus den Bereichen
- klimaneutrale Energiegewinnung (Wind-, Solar oder Wasserstoff-Aktien)
- Ernährung (Vegan, Trinkwasser, nachhaltiger und sozialverträglicher Anbau von Lebensmitteln)
- Technik (Energieeinsparung, Automotive)
- Mobilität (Klimafreundliches Reisen, Fahrrad-Aktien, ÖPNV- und Langstrecken-Projekte)
- Gesundheit
- Müllentsorgung und -verwertung
- Immobilien
Um was geht es Ihnen bei Grünen Kapitalanlagen?
Sicherheit oder Klimaschutz? Soziales oder Rendite? Hier scheiden sich die Geister. Da es keine gesetzliche Definitionen gibt, dürfen die Prospekte der Emittenten von Grünen Kapitalanlagen große Versprechen machen und vor allem massiv Einfluss auf das "grüne Gewissen" ihrer Anleger machen. Anleger sollten ihr persönliches Investment daher davon abhängig machen, wie grün das Projekt wirklich ist und wo die Risiken liegen könnten. Hier sollten sich zukünftige Investoren wirklich Zeit nehmen und vor allem ihr Kapital breit streuen. Wir warnen ausdrücklich vor Nachrangdarlehen und Direktinvestments, weil diese beiden Anlageformen ideale Mittel zur schnellen Kapitalisierung von Projekten sind, die erst durch die Anlage an Wert gewinnen.
Achtung Greenwashing - Fonds nicht so sauber wie gedacht
Nachhaltige Investments stehen bei Anlegern hoch im Kurs. Die Emissionshäuser tragen dem Rechnung und legen Fonds auf, die vermeintlich umweltfreundlich und nachhaltig investieren. Anleger sollten allerdings genau hinschauen, in welche Objekte das Geld aus sog. ESG-Fonds fließt. Denn viele Kapitalanlagen sind nicht so nachhaltig, wie es auf den ersten Blick scheint, wie das Handelsblatt am 30. April 2024 online berichtet.
DWS unter Greenwashing Verdacht - Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat mit Ermittlern des Bundeskriminalamts am 1. Februar 2024 ein weiteres Mal die Geschäftsräume der DWS in Frankfurt durchsucht. Der Fondstochter der Deutschen Bank wird Greenwashing vorgeworfen. Heißt: Die DWS steht im Verdacht, Kapitalanlagen nachhaltiger dargestellt zu haben, als sie tatsächlich sind. „Bestätigen sich die Vorwürfe, können Anleger, die in vermeintlich nachhaltige Fonds der DWS investiert haben, Schadenersatzansprüche geltend machen und ihr investiertes Geld zurückfordern“, sagt Rechtsanwalt Marcel Seifert, BRÜLLMANN Rechtsanwälte.
Greenwashing – DWS muss Millionenstrafe zahlen
Im Zusammenhang mit Greenwashing-Vorwürfen zahlt die DWS in den USA eine Strafe in Höhe von 19 Millionen Dollar. Mit der Strafzahlung wird ein Schlussstrich unter die Ermittlungen der US-Finanzaufsicht gezogen. In Deutschland ist das Thema für die Fondstocher der Deutschen Bank noch nicht vom Tisch, hier dauern die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Greenwashing bei der DWS noch an.
Green Wood International AG / treeme - BaFin stoppt Angebot
Die Finanzaufsicht BaFin hat eine Geldanlage der Green Wood International AG gestoppt. Das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz bietet Anlegern Beteiligungen an Paulownia Bäumen in Form von schuldrechtlichen Erlösbeteiligungsansprüchen an. Die Vermögensanlagen werden auch unter der Bezeichnung treeme vertrieben.
Nachhaltigkeit zieht in Anlageberatung ein
Nachhaltigkeit ist in immer mehr Lebensbereichen ein zentrales Thema, z.B. in der Energiepolitik oder bei Lebensmitteln. Doch auch bei Geldanlagen wird Nachhaltigkeit vielen Anlegern immer wichtiger. Ihr investiertes Geld soll nicht nur Rendite abwerfen, es soll auch ökologisch sinnvoll und nachhaltig angelegt werden. Daher zieht nun auch in die Kapitalanlageberatung mehr Nachhaltigkeit ein.
JC Sandalwood - Infos für Anleger
Die Jäderberg & Cie. GmbH emittiert verschiedene Anlagen zu Sandholz-Plantagen in Australien. Es wird Anlegerkapital investiert in den Aufbau, die Entwicklung und Bewirtschaftung sowie die Verwertung von Indischen Sandelholz-Plantagen in Australien. Anleger können Anteile der einzelnen Plantagen kaufen und an der wirtschaftlichen Entwicklung partizipieren.
BaFin warnt vor Betrug: Baum Arche
Wieder einmal steht eine Kapitalanlage des grauen Kapitalmarktes vor dem aus. Aus nahe liegenden Gründen wandten sich bereits einige Vertriebseinheiten an Rechtsanwalt Sochurek. Gemeinsam mit diesen versucht der Anwalt gegenwärtig, die Hintergründe aufzudecken, entwickelt Kommunikationsstrategien und Ansatzpunkte zur Rückgewinnung der Kundengelder.
Grüne Geldanlage - Anlageberater muss Nachhaltigkeit berücksichtigen
Für viele Anleger ist Rendite nicht mehr das einzige Kriterium für die gewünschte Geldanlage. Sie möchten ihr Geld auch nachhaltig anlegen – ökologisch und sozial. Nun sollen neue EU-Regeln unter dem Stichwort ESG für einen Schub bei den sog. „grünen Geldanlagen“ sorgen. Hinter den drei ESG-Kriterien verbergen sich "E" für Environmental (Umwelt), "S" für Social (Soziales) und "G" für Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung).
DWS - Ermittlungen wegen Greenwashing bei Nachhaltigkeitsfonds
Das Thema ist nicht ganz neu: Bereits vor gut einem Jahr gab es erste Hinweise auf sogenanntes „Greenwashing“ bei der Fondstochter der Deutschen Bank. Der DWS wurde vorgeworfen, bei ihren Nachhaltigkeitsfonds Prospekte „frisiert“ zu haben und dadurch den Eindruck entstehen zu lassen, die Angebote entsprächen dem internationalen ESG-Standard. Tun sie wohl nicht….
Staatsanwaltschaft, BKA und Bafin haben am 31. Mai 2022 Räumlichkeiten von Deutscher Bank und DWS im Rahmen eines Anfangsverdachts des Kapitalanlagebetrugs, bzw. Prospektbetrug durchsucht.
DWS
Die DWS ist ein an der Frankfurter Börse notierter Fondsverwalter, der 1952 als Kind des Wirtschaftswunders unter den Namen "Deutsche Gesellschaft für Wertpapiersparen" gegründet wurde. Die DWS war bis zum Börsengang 2017 eine 100%-Tochter der Deutschen Bank, die noch heute Mehrheitsaktionär ist. Aktuell verwaltet die DWS ein Anlagevermögen von mehr als 900 Milliarden Euro, was immerhin mehr ist als die jährlichen Staatseinnahmen eines Staates wie Italien.